Die Logistik ist der drittstärkste Wirtschaftsbereich in Deutschland und bietet 200 verschiedene Berufe. Einer dieser Berufe steht momentan aber besonders im Mittelpunkt: der Lastkraftfahrer.
Laut dem Bundesverband für Spedition & Logistik fehlen aktuell 45.000-60.000 Fahrer – zudem gehen jährlich ca. 30.000 Fahrer in Rente, wobei nur knapp die Hälfte an neuen Kraftfahrern nachkommen. Die Gleichung geht also nicht auf. Schätzungen zufolge sollen 2030 sogar bis zu 150.000 Lkw-Fahrer fehlen.
Der anhaltende Boom des E-Commerce und die damit steigende Anzahl von Transporten steht diesen Zahlen gefährlich gegenüber.
Warum aber gibt es so wenig qualifizierte Berufskraftfahrer?
Grundsätzlich hat der Beruf ein sehr schlechtes Image: die Tage sind lang, man ist wochenlang unterwegs, schläft an Raststätten in einer engen Fahrerkabine – und das alles für einen geringen Lohn.
Hinzu kommt, dass 2011 die Wehrpflicht aufgehoben wurde und somit eine hohe Zahl an Personen mit bereits vorhandener Kraftfahrausbildung fehlen. Neue Lastwagenfahrer müssen also erst einmal teuer und lange ausgebildet werden.
Doch es ist Besserung in Sicht: Auf politischer Ebene werden aktuell einige Themen diskutiert, die die Bedingungen für die Fahrer verbessern sollen:
- Fahrer sollen alle 4 Wochen nach Hause zurückkehren
- Rückkehrpflicht für international eingesetzte Lkws ins ihr Zulassungsland nach ebenfalls 4 Wochen
- Lenkzeitzuschlag um max. 2 Stunden auf dem Heimweg (mit anschließendem Ausgleich in der Folgewoche)
- Die Ruhezeit soll nicht mehr in der Fahrerkabine verbracht werden
- EU-weite Lohnapassungen: gleicher Lohn für gleiche Arbeit am gleichen Ort für Kabotagefahrten und grenzüberschreitende Beförderungen
- Aufzeichnungspflichten für Transporter über 2,5 t
- Aus- und Neubau von Autobahnraststätten und Lkw-Parkplätzen
Natürlich sind diese Neuerungen noch keineswegs beschlossene Sache, aber das Thema nimmt weiter Fahrt auf. So hat der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) mit weiteren Beteiligten den Verein “PROFI – Pro Fahrer Image” gegründet. Dieser Verein macht sich u.a. zum Ziel, die Wertschätzung und das Image des Fahrerberufs zu steigern und die Arbeitsbedingungen zu verbessern.
Um das zu erreichen, sollen die Fahrerhäuser größer und komfortabler werden, es soll eine Toilette an Bord geben und Fahrer sollten an der Rampe Verpflegung erhalten und Sanitäreinrichtungen benutzen dürfen. Zudem werden flexiblere Lenk- und Ruhezeiten gefordert.
Wir hoffen sehr, dass auch nur ein Teil der genannten Ansätze so wie geplant umgesetzt wird, sodass wieder mehr Personen den Beruf des Lastkraftfahrers erlernen sowie ausüben wollen – und das zu deutlich besseren Konditionen.
Denn ohne die Lkw-Fahrer bleiben unsere Pakete auf der Strecke – und langfristig auch die Regale der Supermärkte oder die Zapfsäulen an den Tankstellen leer.
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Quellen:
https://www.bgl-ev.de/web/medien/presse/article_archiv.htm&news=3348&year=2019
https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/mobilitaetspaket-eu-parlament-will-gegen-nomadentum-auf-autobahnen-vorgehen/24183524.html?ticket=ST-802847-0ydxIdqs0fe2Lm7GE4pO-ap1
https://www.welt.de/wirtschaft/article194571059/Zehntausende-Lkw-Fahrer-fehlen-Wir-sind-kurz-vor-dem-Versorgungskollaps.html
https://www.verkehrsrundschau.de/nachrichten/eu-mobilitaetspaket-einigung-im-europaparlament-2281264.html
https://www.verkehrsrundschau.de/nachrichten/lkw-stellplaetze-gruene-fordern-von-der-regierung-mehr-tempo-2424598.html?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=LogistikNL
https://www.initiative.die-wirtschaftsmacher.de/
[…] und verändert es lediglich und schafft außerdem neue, höherwertige Arbeitsplätze. Der Beruf des Lkw-Fahrers zum Beispiel könnte sich dadurch völlig neu entwickeln. Digitale Grundkompetenzen, technisches […]