Halbleiter, Papier, Holz und andere Baustoffe – ungewohnte Güterknappheit gibt es aktuell in vielen Bereichen. Jetzt könnte der stark gestiegene Erdgaspreis für Engpässe bei der Versorgung mit dem Abgasreiniger AdBlue sorgen. Droht uns nun eine gefährdete Versorgungssicherheit durch stillstehende Lkw?
Das sind nicht nur schlechte Neuigkeiten für Diesel-Nutzfahrzeuge – auch Pkw benötigen den Treibstoffzusatz dringend. Die Harnstofflösung dient, eingespritzt in den Abgasstrang, dem sogenannten SCR-Katalysator, um Stickoxide unschädlich zu machen. Ist der Vorrat an Bord erschöpft, muss an der der Tankstelle oder Werkstatt nachgefüllt werden. Andernfalls lässt sich der Motor erst gar nicht starten oder schaltet in den Notlaufbetrieb. So soll verhindert werden, dass Fahrzeuge durch falsche Sparsamkeit mehr Schadstoffe ausstoßen als erlaubt und nötig wäre.
Für Lkw der Normen Euro V und VI ist eine Katalysatoranlage mit AdBlue-Einspritzung bereits seit 2008 vorgeschrieben. Das gilt ebenfalls für viele Baumaschinen und Schiffe. Diesel-Pkw Fahrer:innen sind ab den Abgasnormen Euro 5 und 6 betroffen. Die Kosten für einen Liter AdBlue liegen etwa zwischen 70 Cent und knapp vier Euro pro Liter – je nach Abnahmemenge. Auf 1.000 km verbrauchen Pkw durchschnittlich ein bis zwei Liter.
Für die Herstellung von AdBlue benötigt man Ammoniak (NH3), welches aus Methan, das im Erdgas enthalten ist, gewonnen werden muss. Aufgrund der momentan exorbitanten Preise für Erdgas hat Chemie-Riese BASF im September die Produktion zurückgefahren. Verantwortlich für den steilen Anstieg des Erdgaspreises ist die boomende Nachfrage in Asien, wo viele Märkte nach dem Corona-Absturz 2020 wieder kräftig durchstarten wollen. Derzeit liegt der Preis bei über 90 € pro Megawattstunde. Im langjährigen Durchschnitt lag er bei rund 20 €.
Mittlerweile schlagen auch andere Hersteller Alarm – die hohen Rohstoffpreise würden die Herstellung enorm unwirtschaftlich machen. In anderen europäischen Ländern hat der Ammoniak-Engpass bereits die nächste Stufe erreicht: Italiens größtes AdBlue-Werk hat gerade eine vierwöchige Produktionspause angekündigt und die Preise stark erhöht.
In Deutschland sieht man aber noch keinen konkreten Grund zur Beunruhigung. Bislang soll ein Engpass an den Tankstellen noch nicht spürbar sein und mittelfristig auch nicht werden. Der Mineralöl-Wirtschaftsverband (MWV) beobachtet das Geschehen jedoch mit erhöhter Aufmerksamkeit.
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Quellen:
https://www.automobil-industrie.vogel.de/wird-jetzt-auch-noch-adblue-knapp-a-1069308/
http://pressecenter.reichlundpartner.com/news-ohne-adblue-drohen-versorgungsengpaesse?id=142490&menueid=19633&l=deutsch
https://www.adac.de/news/adblue-bald-knapp-und-teurer/