Eigentlich kaum zu glauben: aber gerade mal mit einer bierdeckelgroßen Auflagefläche stellen Reifen die einzige physische Verbindung zwischen unserem Fahrzeug und der Straße dar. Die Qualität und der richtige Reifentyp sind also für unsere Sicherheit enorm wichtig, haben diese beiden Faktoren doch erheblichen Einfluss auf Bremsweg und Fahrzeughandling.
WELCHER REIFEN ZU WELCHER JAHRESZEIT?
Umso wichtiger ist es, die richtigen Reifen zur jeweiligen Jahreszeit zu wählen. Das ein Sommerreifen schlecht auf Schnee und Eis performt, sollte jedem klar sein. Aber dass sich ein Winterreifen auch spürbar schlechter auf warmen und trockenen Grund verhält, ist nicht jedem Autofahrer bewusst. Was sind also die besonderen Eigenschaften der Reifentypen und welche Vor- und Nachteile bieten sie Ihrem Fahrzeug? Das wollen wir in diesem Artikel klären.
Sommerreifen – optimale Performance wenn die Temperatur stimmt
Dank ihrer besonderen Gummimischung bieten Sommerreifen bei gemäßigten Witterungsverhältnissen auf trockenen sowie nassen Straßen ein exzellentes Handling. Dank seines relativ simplen Profils und wenigen Rillen zur Wasserverdrängung, bietet er die größte Auflagefläche und kann somit die optimale Bremswirkung und Bodenhaftung entfalten. Der geringe Rollwiderstand sorgt zudem für optimale Kraftstoffeffizienz und leise Fahrt.
Doch genau diese Eigenschaften, die Gummimischung und das einfache Profilmuster, offenbaren bei dauerhaft niedrigen Temperaturen die Schwächen des Sommerreifens: der Gummi wird steif, brüchig und so anfällig für gefährliche Schäden (Risse etc.). Auf Eis und Schnee kann das Reifenprofil so nicht effektiv arbeiten. Bei einem Test der Continental AG verlängerte sich der Bremsweg auf schneebedeckter Fahrbahn auf das Doppelte im Vergleich zum Winterreifen!
Winterreifen – sicher unterwegs wenn es kälter wird
Winterreifen sorgen bei kaltnassen Witterungsverhältnissen sowie Schnee und Eis für den bestmöglichen Grip auf der Straße. Dank dem höheren Anteil an Naturkautschuk in der Gummimischung bleibt der Pneu selbst bei niedrigen Temperaturen biegsam und geschmeidig. Sein grobes Profil verfügt über tiefe Blöcke und Lamellen, die sich in schneebedeckte und vereiste Fahrbahnen eingraben und ein Rutschen verhindern.
Daher besteht in Deutschland seit Dezember 2010 eine situative Winterreifenpflicht. Das bedeutet, dass man bei winterlichen Straßenverhältnissen – also Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte – nur mit Winterreifen fahren darf. Dies gilt selbstverständlich für alle vier Räder. Bei Nichtbeachten der Winterreifenpflicht droht dem Fahrer ein Punkt in Flensburg und ein Bußgeld in Höhe von 60 €; werden andere Verkehrsteilnehmer behindert 80 €, bei Gefährdung sogar 100 €. Der Halter des Fahrzeugs kassiert ebenfalls einen Punkt und wird zusätzlich mit 75 € zur Kasse gebeten. Möglicherweise entfallen darüber hinaus, aufgrund grober Fahrlässigkeit, Versicherungsansprüche bei Unfällen.
Für den richtigen Zeitpunkt zum Wechseln zwischen Sommer- und Winterreifen wird oft die “O-bis-O-Regel” genannt. Denn von Oktober bis Ostern ist am häufigsten mit witterungsbedingten Problemen zu rechnen. Generell lässt sich aber sagen, dass ein Winterreifen bereits ab 7°C seine Vorteile gegenüber einem Sommerreifen ausspielen kann.
Für das Wechseln zurück auf den Sommerreifen gibt es in Deutschland übrigens keine gesetzliche Pflicht. Dennoch lässt sich feststellen, dass Winterreifen bei milderem Klima wesentlich schlechter performen als Sommerreifen. Zusätzlich nutzen sich die weichen Winterreifen auf warmen Asphalt sehr schnell ab und verbrauchen mehr Treibstoff.
Allwetterreifen – die Lösung fürs ganze Jahr?
Allwetter- oder Ganzjahresreifen sollen die Vorteile von Sommer- und Winterreifen kombinieren und den besten Kompromiss bieten. Sie entsprechen der Winterreifenregelung wenn an ihrer Flanke das M+S (Matsch und Schnee) Symbol zu finden ist. Allerdings ist ihre Performance auf der Straße in warmen sowie kalten Konditionen eher durchschnittlich. Eine höhere Abnutzung, Geräuschpegel und Treibstoffverbrauch sind weitere Nachteile.
Wann wird es Zeit für einen Komplett-Wechsel?
Sonneneinstrahlung, Hitze und Kälte machen Reifen zu schaffen. Das Material härtet aus, wird spröde und führt schlimmstenfalls dazu, dass sich die Lauffläche ablöst. Daher sollte man Reifen, die älter als 6 Jahre sind, wechseln. Qualitativ hochwertigere Reifen können auch bis zu 8 Jahren gefahren werden, länger aber auf keinen Fall.
Das Alter lässt sich an der sogenannten vierstelligen DOT-Nummer im ovalen Kreis an der Reifenseite bestimmen. DOT 2518 bedeutet beispielsweise, dass der Reifen in der 25. Kalenderwoche im Jahr 2018 produziert wurde. Diese Kennzeichnung gilt für Pkw- und Motorradreifen. Beim Kauf von neuen Pneus sollte darauf geachtet werden, dass diese nicht älter als 3 Jahre sind. Denn auch im Regal, auf den Kunden wartend, unterliegen sie einem gewissen Alterungsprozess.
Unabhängig vom Alter unterliegt der Reifenwechsel auch gesetzlichen Bestimmungen. Es gilt: wenn die Mindestprofiltiefe von 1,6 mm unterschritten ist, muss gewechselt werden. Experten raten aber zu einer Profiltiefe von Mindestens 4 mm – vor allem bei Winterreifen.
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Quellen:
https://www.tcs.ch/de/