Verstopfte Straßen, Lärm, Feinstaub und knapper Parkraum – kaum eine Großstadt leidet nicht unter den Folgen eines stetig ansteigenden Verkehraufkommens. Um die Innenstädte zu entlasten, aber Empfänger weiterhin beliefern zu können – da sind sich Städte, Logistiker und Händler einig – braucht es clevere Konzepte. Hierfür gibt es verschiedenste Ansätze wie z.B. Drohnen, die kleinere Sendungen autonom abliefern, die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln oder die Lieferung in den Kofferraum. Aber was ist mit größeren Lieferungen mit bis zu einer Tonne Gewicht?
Genau dieses Problem versucht das Team der Smart City Loop GmbH anzupacken. Die Idee ist Güterverteilzentren (GVZ) außerhalb und City Hubs innerhalb der Stadt unterirdisch mit 4-7 km langen Röhren zu verbinden. 2-spurig angelegt, ließen sich so palettierte Waren planbar und vollautomatisch in und aus der Stadt transportieren. Die City Hubs in den Stadtzentren könnten neu geplante Logistikimmobilien sein, aber auch in bestehende Immobilien, wie Parkhäuser oder Kaufhäuser, integriert werden. Von dort aus sollen die Güter die letzte Meile auf E-Fahrzeugen oder Lastenrädern zum Zielort zurücklegen.
Im Fokus stehen aber nicht nur Warenversorgung, sondern auch Entsorgung. Retouren, Transportverpackungen und Leergut werden im gleichen System aus dem Zentrum zum Stadtrand befördert und dort weiterverladen.
Umsetzungspläne für Hamburg werden immer konkreter
Dieses Konzept mag auf den ersten Blick durchaus visionär, aber unrealistisch anmuten. Doch eine in 2019 beauftragte Machbarkeitsstudie untermauert die technische und wirtschaftliche Machbarkeit des Smart City Loops. Im Fokus der Studie standen das Konzept einer Innenstadtlogistikimmobilie, das Transportsystem, die Suche nach Flächen für die Distributionszentren außerhalb der Stadt, Wirtschaftlichkeit sowie Auswirkungen auf Umwelt, Klima und Verkehr. Die Studie führt an, dass sich bei einem 24h/300 Tage Betrieb und 2,7 Millionen verarbeiteten Paletten pro Jahr (540.000 Transportfahrten) über 10.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen ließen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die benötigte Technik zur vollautomatischen Beförderung der Waren bereits entwickelt und erprobt ist – das spart Zeit und Entwicklungskosten.
Der Wille aller Beteiligten ist groß, das Projekt zum Laufen zu bringen, weil es sich einfach logisch zwischen den Transport aus langer Distanz und letzter Meile einfügt.
Christian Kühnhold, Geschäftsführer Smart City Loop GmbH
Mittlerweile ist das Projekt in Hamburg in die Planungsphase gegangen. Ein Grundstück für das Güterverteilzentrum ist bereits gefunden. Von Steinwerder soll die Röhre unter der Elbe künftig die City Hubs in Hamburg Mitte und Altona verbinden. Quasi ein eigener Elbtunnel für Paletten.
Smart City Loop selbst tritt dabei als White Label Dienstleister auf. Das bedeutet, dass ausschließlich die Infrastruktur gestellt wird und andere Dienstleister per Slotbuchung Kapazitäten auf dem SCL buchen können. Die technischen Vorbereitungen haben bereits begonnen und Gespräche mit Investoren werden geführt. Bis 2024 soll der Smart City Loop in Betrieb gehen und Vorreiter der Verkehrswende werden.
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Quellen: https://www.smartcityloop.de/