Der Weg eines Pakets: schnell erklärt, schnell zugestellt!

Sind Sie auch verwundert, warum Sie oder Ihre Kunden auf manche Pakete mehrere Tage oder gar Wochen warten müssen und manchmal liegen nicht mal 24 Stunden zwischen Abgabe und Zustellung? Nun, es kommt immer drauf an. Aber in erster Linie sind für die kurzen Zustellzeiten perfekt aufeinander abgestimmte logistische Prozesse verantwortlich. Und die Versandpartner sind stolz, dass sie mittlerweile Regellaufzeiten von 1-2 Tagen haben. Natürlich wenn alles wie geplant läuft. Wir zeigen Ihnen hier den Weg eines Paketes und welche Stationen da eigentlich dranhängen, damit ein Käufer aus Sonthofen (die südlichste Stadt Deutschlands) sein bestelltes Paket aus Flensburg (nördlichste Stadt) wie in den meisten Fällen innerhalb von 24 Stunden bekommt. Das ist eine Fahrstrecke von 953,54 km, die man in 9 Stunden und 28 Minuten fahren könnte. Ohne Stau, ohne Pinkelpausen, ohne Be- und Entladung, ohne Umweg zu Verteilzentren. Klingt fast unmöglich, was tausende Menschen täglich bei den Versanddienstleistern möglich machen. 

1. Die Sendung wird gestartet

Sie haben einen Auftrag bekommen, die Ware ist vorrätig und das Paket wird schon verpackt? Super, jetzt müssen die Infos nur noch an den Versanddienstleister übergeben werden. In der Regel startet der Onlinehändler den Auftrag im Versandportal. Hier muss er die Maße sowie das Gewicht und natürlich die Adressdaten eingeben. Je nach Sendung kommen noch Zusatzleistungen hinzu. Nun kann der Paketschein gedruckt werden und das Paket ist versandfertig.

2. Die Daten werden an den zuständigen Versandpartner übergeben

Das passiert entweder „live“ oder über einen sogenannten Nachtlauf, sodass die Daten spätestens in der Nacht beim Versanddienstleister sind. Es ist wichtig, dass der Auftrag vor 17 Uhr gestartet wird, damit die Daten noch rechtzeitig übertragen und für den kommenden Tag eingeplant werden.

3. DEr Abholauftrag wird im Zuständigen depot generiert und die Tour geplant

Damit alles reibungslos läuft, kümmern sich eine Vielzahl an Disponenten um die Tourenplanung. Diese besteht meist aus:

  • Clusterung: Auftäge/Sendungen werden zusammengefasst, die eine Tour bilden
  • Routing: Definition der Reihenfolge, in der die Sendungen abgeholt oder zugestellt werden

So werden die Ressourcen geplant, damit so wenig Fahrzeuge und Fahrer wie nötig, für so viele Aufträge wie möglich auf der Straße sind. Weiterhin werden auch Aspekte wie Gewicht und Größe berücksichtigt, damit der Laderaum ideal ausgeschöpft ist, aber unter keinen Umständen überladen wird. Eine Überladung kann den Fahrer im schlimmsten Fall den Führerschein kosten! Möchte man dem Fahrer also mehr Pakete mitgeben, als man gestartet hat, kann es passieren, dass der Fahrer die Annahme verweigert. Auch sollte ein Fahrer auf seiner Route nicht nur ausschließlich 30 kg Zementsäcke ausliefern müssen. 

Das ist jedoch nur ein Teil der Regularien und Parameter, die bei einer Tourenplanung zum Tragen kommen. Personalausfall, Fuhrparkprobleme, schwankende Auftragslage und viele viele weitere Punkte beeinflussen jeden Tag die Tourenplanung und machen Sie aufs Neue zu einer logistischen Herausforderung!

 

4. Das Paket wird abgeholt

Je nach Vereinbarung mit dem Dienstleister, geschieht das meistens am darauffolgenden Werktag. Wichtig ist, dass die Daten VOR 17 Uhr eingegangen sind bevor sie ans Depot übertragen wurden. Da die Tourenplanung von Abholungen genauso diffizil wie von Zustellungen ist, lassen sich Wunschtermine nicht immer umsetzen. Meistens erfolgt die Abholung am Nachmittag, aber je nach Depot und Region kann das natürlich variieren. 

Daher empfehlen sich Abholgenehmigungen für einen regelmäßigen Versand. Hier können Sie mit dem Depot einen sicheren Ort vereinbaren, an dem Ihre Pakete gelagert sind, zu denen der Fahrer jederzeit Zugang hat.

5. Die Sendung wird ins StartDepot transportiert

Hier beginnt dann die große Reise für das Paket, denn bisher hat es vielleicht 20 Kilometer zurückgelegt. DPD z.B. hat in Deutschland 79 Verteilzentren diese befinden sich sorgfältig über Deutschland verteilt, sodass die Wege von Abholung zum Startdepot überschaubar sind. In diesen Verteilzentren werden mehrere Tausend Pakete pro Stunde vollautomatisch sortiert, im Depot Hamm sogar bis zu 30.000 pro Stunde!

Ab hier läuft dann vieles automatisch – bis auf das aus- und einladen natürlich. Hier ist noch Körperkraft gefragt! In der Regel kümmert sich der Fahrer selbst um das Be- und Entladen. Um Prozesse zu optimieren und die Fahrer auch zu schützen, übernehmen das mittlerweile oft Umschlag- und Lagermitarbeiter. 

Da die Pakete bis zu 31,5 kg wiegen können, testet DPD im Depot Malsch das Exoskelett, um die Kollegen körperlich noch mehr zu entlasten.

 

6. Scannen, Wiegen, Prüfen

Nach dem Ausladen werden die Pakete auf einem Förderband per 3D-Scanner und Waage gemessen und gewogen. So wird geprüft, ob die im ersten Schritt angegebenen Maße mit dem ausgeladenen Paket übereinstimmen. Ist das Paket größer oder schwerer, kann eine Nachberechnung fällig werden. Im Worst Case ist die Sendung zu schwer oder zu sperrig für den Paketversand und muss per Spedition weitertransportiert werden. Was die wenigsten wissen, das steht in den AGBs und man willigt bei Beauftragung ein. Hier können Nachbelastungen von rund 50 € pro Paket zu Buche schlagen. Eine Falsch-Angabe ist somit kein Kavaliersdelikt und kann nicht nur Kosten, sondern neben einer Überladung des abholenden Transporters auch eine Lieferverzögerung mit sich bringen. Denn Pakete, die Übergrößen und besondere Paketeigenschaften aufweisen, gelten als sogenanntes NC-Gut (eng. “non conveyable”) und sind nicht förderbandfähig. Das bedeutet, es muss per Hand sortiert und verarbeitet werden. Stichprobenartig werden Pakete auch einer Sicherheitsprüfung unterzogen, sodass keine ausgeschlossenen Güter wie Gefahrgut oder Ähnliches verschickt wird.

Die Pakete werden anschließend zu den Brücken weitertransportiert. Dort werden die Pakete dann in die Lkw geladen, um ihre Reise fortzusetzen. Das Aufkommen an den Brücken wird übrigens ebenfalls von Disponenten geplant, um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren.

Bildquelle: DPD

7. Das Paket wird in das Zieldepot transportiert

Große Paketmengen werden mit Lkw an das sogenannte Zustelldepot geschickt. Gehen wir von unserem Fall Flensburg – Sonthofen aus, ist sogar ein Satellitendepot im Spiel. Ein Lkw fährt meistens mehrere Depots auf der Strecke, oder bei sehr langen Strecken die Satellitendepots, oder HUBs (Hauptumschlagbasis) an. Von hier aus werden die Sendungen an weitere Zustelldepots verteilt und müssen nochmal den Weg durchs Förderband und über eine Brücke machen. So entsteht ein großes Netzwerk zwischen Versender, den HUBs und Depots und am Ende dem Empfänger. Und das oft alles in unter 24 Stunden.

8. IM ZIELDEPOT ANGEKOMMEN

Und auch hier geht es wieder aufs Band, zum Wiegen und Messen. Damit wird sichergestellt, dass das Paket zwischen Start- und Zieldepot noch die gleichen Maße und das gleiche Gewicht aufweist. Klingt komisch, ist aber so. Wir erinnern uns: Bis zu 30.000 Pakete die Stunde laufen durch so ein Depot pro Stunde, hier werden die Pakete mehrfach ein- und ausgeladen, vom Förderband gestoßen, auf Brücken sortiert und legen dann mehrere hundert Kilometer im Lkw zurück. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass dabei ein Paket z.B. Flüssigkeit verliert, weil es nicht ordnungsgemäß verpackt wurde, oder dass ein Paket beim Einladen aufgrund fehlender Formstabilität gequetscht wird. Auch hier erfolgt nochmal eine stichprobenartige Sicherheitsprüfung. Anschließend wird das Paket der Region des Empfängers zugeteilt.

 

9. Das Paket kommt in das Zustellfahrzeug – die Letzte Meile Beginnt

Die Zustellfahrer des Zieldepots sind oft in ihrer Region auch gleichzeitig die Abholfahrer des Startdepots. Heißt, sie übernehmen sowohl die Zustellungen in diese Region, als auch Abholungen, die von dort aus starten. In der Regel werden die Zustellungen am Vormittag ausgefahren und Nachmittags erfolgen die Abholungen. Für kleinere Regionen übernimmt ein Fahrer das oft auf der gleichen Route je nach Disposition eben.

Hier beginnt die sogenannte letzte Meile, die in vieler Munde ist und teilweise in der Kritik steht. In zweiter Reihe parkende Transporter oder nicht klingelnde Zusteller. Das alles ist nicht im Sinne der Versanddienstleister und wird mit vielen Innovationen sukzessive verbessert. Wir sprechen von e-mobility und Mikrodepots. Die Stadt und die letzte Meile werden sich in Zukunft noch mehr verändern und an die immer wachsenden Anforderungen anpassen. Wie man aber anhand dieser vielen Schritte sehen kann, sind an diesem rasanten logistischen Prozess immer Menschen beteiligt und auch Maschinen können fehlerhaft sein. 

Die Paketmengen haben sich in den letzten Jahren nahezu verdoppelt, genauso der Bedarf an Personal in der Logistik. Die Ladeflächen sind voll, personelle Kapazitäten jedoch oft ausgeschöpft. Der Schrei nach besserer Bezahlung dieser Menschen kollidiert mit der immer sinkenden Bereitschaft dafür, Versandkosten zu bezahlen. So befinden wir uns in einem Prozess, in dem viele automatisierte Lösungen gefordert sind. Diese lassen sich aber nicht von heute auf morgen flächendeckend umsetzen. In der Zwischenzeit geben die Menschen in diesem gesamten Logistikprozess ihr Bestes, sodass Ihr Kunde oder Sie Ihr ersehntes Paket schnellstmöglich mit einem Lächeln in den Händen halten. 

iloxx liefert ab. Ob Pakete, Speditionsgut, Fahrzeuge oder die komplette Abwicklung Ihrer Fracht – mit iloxx haben Sie als Firmen- oder Privatkunde den richtigen Partner für Ihre Logistik-Anforderungen – und das so preiswert, schnell oder komfortabel wie Sie möchten. Besuchen Sie uns für mehr Informationen unter iloxx.de.

Quellen:
https://www.test.de/Paketdienste-Schnell-aber-ruppig-fuenf-Anbieter-im-Test-4781001-4781131/#:~:text=In%20Deutschland%20transportiert%20DPD%20nach,Pakete%20ausschlie%C3%9Flich%20von%20Subunternehmen%20ausliefern
https://de.wikipedia.org/wiki/Tourenplanung


von Rina Werner

Logistik


E-Commerce


Technologie


iloxx Services


INSIDE ILOXX


RATGEBER

Willkommen beim Blog der iloxx GmbH. Hier berichten wir über Neues aus der Welt der Logistik und des E-Commerce. Viel Spass beim durchstöbern. Sollten Sie ein Angebot für Ihren Transport benötigen oder weitere Fragen haben, melden Sie sich bitte hier.

Folgen Sie uns

Archiv