Wir haben schon über die Zukunft des E-Commerce gesprochen. Aber wie verhält es sich mit den Branchen und den Handelszweigen, die ihren Fokus auf den stationären Handel ausgelegt haben?
Wir Deutschen sind nach wie vor große Befürworter von “Brick and Mortar”, also den Unternehmen, bei denen der Kundenkontakt im echten Leben stattfindet. Was aber tun, wenn plötzlich das öffentliche Leben stillsteht? Sagen wir mal, durch so etwas wie einen Virus? Natürlich konnte Keiner das Ausmaß vorhersehen und nicht jeder hat eine Krisenstrategie in der Schublade. Was, wenn man plötzlich gezwungen ist die Türen zu verschließen? Wir zeigen in unserem kleinen “How to Onlineshop” Ratgeber, wie man mit einfachen Schritten seinen stationären Handel einfach ins E-Commerce verlegt.
Wir gehen bei diesen Tipps davon aus, dass die Basisstrategie steht – das heißt wir wissen wer wir sind, was wir verkaufen und wer unsere Zielkundschaft ist. Dennoch ist es wichtig vorab zu prüfen, ob man die Zeit investieren kann und ob das Produktportfolio überhaupt für einen Onlineshop geeignet ist.
Checkliste ONLINESHOP
- Lässt sich meine Ware online verkaufen?
Und wenn, ja: Will ich alle Produkte online anbieten oder nur einen Teil? - Kann ich den Arbeitsaufwand (alleine) bewerkstelligen?
Im Prinzip lässt sich fast alles online verkaufen, man muss jedoch etwas Zeit in Produktfotos, -beschreibungen, das Einbinden der Ware in den Shop sowie die ganze Versandabwicklung bedenken. Wenn man ein breites Sortiment hat, sollte man sich entsprechend vorher ausrechnen, bei welchem Produkt der Aufwand in einem angemessenen Verhältnis zum Ertrag steht. - Kann ich mir das leisten?
Nicht nur die investierte Zeit ist zu berücksichtigen, sondern auch die Kosten, um einen Onlineshop zu erstellen und zu betreiben. Kostenpunkte wären zum Beispiel eventuelle Anbindungen an ERP-/Warenwirtschaftssysteme, Hostingkosten, eventuell die Unterstützung beim Aufbau des Shops, die Versandkosten, eventuelle Rechtsberatung etc. - Kann ich die Ware unkompliziert und zeitnah versenden?
Ist die Ware, die online verkauft wurde, überhaupt vorrätig und habe ich die Möglichkeit, unkompliziert an die passende Verpackung zu kommen? Die richtige Versandverpackung kann nicht nur bares Geld sparen, sie hilft auch der Umwelt! Außerdem wichtig: richtiges und sicheres Verpacken! Dafür sind diverse Verpackungstipps auf unserer Website zu finden.
Natürlich ist auch der passende Versanddienstleister für einen Onlineshop unerlässlich. Dabei gilt es zu prüfen, welche Anforderungen erfüllt werden sollen. Soll die zu verschickende Ware abgeholt werden, soll die Ware per Express verschickt werden, handelt es sich um Gefahrgut oder um ein sperriges Objekt?
Klingt nach einer Menge Holz erstmal, aber keine Sorge! Es gibt mittlerweile viele Anbieter, die einen Onlineshop in wenigen Klicks versprechen. So kann man zum Beispiel mit WordPress und Woocommerce, über Anbieter wie 1&1 oder Strato, in wenigen Schritten eine Website mit Shopanbindung aufsetzen. Welche Lösung am besten ist, hängt von den persönlichen Anforderungen ab. Hier bieten die Internetdienstleister aber Servicehotlines oder Baukästen an, die auf verschiedenste Anforderungen zugeschnitten sind.
Der eigene Onlineshop in 5 Schritten
Wie schon beschrieben, gibt es Anbieter, die einen schnellen Einstieg in die E-Commercewelt garantieren. Sobald man sich für einen Internetdienstanbieter entschieden hat, kann es direkt losgehen!
Step 1: Domain und SetUp
Die passende Domain (die Internetadresse) ist schnell gefunden – man sollte nur darauf achten, dass sie nicht zu kompliziert ist und zum Unternehmen passt. Wenn die Wunschdomain frei ist, kann man sie direkt bei seinem Internetdienstanbieter registrieren. Es kann manchmal bis 24 Stunden dauern bis diese genutzt werden kann. Sobald das erfolgt ist, kann man mit dem Bau der Seite loslegen. Hier bieten die Anbieter oft unkomplizierte Schritt-für-Schritt-Anleitungen an.
Step 2: Design und Aufbau
Das Design ist das Grundgerüst für die Website, es transportiert aber auch die Seele des Unternehmens. Daher lohnt es sich, Zeit zu investieren und den Look des Shops mit eigenen Farben und Bildern zu individualisieren. Die Anbieter kommen bereits mit einer Reihe an Layoutvorlagen, die man unkompliziert aktivieren und anpassen kann, daher. Je nach Produktanzahl oder ob man weitere Informationen (Unternehmensphilosophie, Blogbeiträge etc.) anbieten möchte, sollte man eine sinnvolle Seitenstruktur erstellen. Eine simple Navigation kann die Unterteilung in “Shop”, “Über uns”, ggf. “Blog” und “Impressum” sein. Letzteres ist in Deutschland übrigens Pflicht! Innerhalb des Reiters “Shop” kann man die verschiedenen Produktkategorien clustern.
Step 3: Inhalte erstellen
Eine verständliche Produktbeschreibung ist essenziell. Ein kurzer erklärender Text, Produktdetails und ein ausführlicher Text, der den Einsatzzweck detailliert erläutert helfen nicht nur dem Kunden, sondern auch Suchmaschinen, was sich wiederum positiv im Suchmaschinenranking zeigen kann.
Um die Produkte ansprechend in Szene zu setzen, sind professionelle Produktbilder wichtig. Dazu braucht man aber nicht zwingend einen Fotografen. Wie man auch mit dem Smartphone beeindruckende Produktfotos machen kann, kann man hier nachlesen.
Schmuckelemente und sogenannte Moodbilder lockern den Onlineshop auf – dazu gibt es eine Vielzahl an Anbietern, die ihre Bilder auch für den kommerziellen Einsatz kostenlos anbieten. In der Regel muss der Fotograf/Künstler verlinkt oder erwähnt werden. Es gilt aber, immer die Lizenzen vorher zu prüfen, da wir nicht gegen das Urheberrecht verstoßen möchten. Hier ist eine Auswahl an professionellen Bildern zu finden:
Unsplash, Pexels, Pixabay
Step 4: Verpackung und Versand
Der Onlinekauf ist für viele nicht nur reiner Nutzen, sondern auch mit Emotion verbunden. Onlineshopping bedeutet Vorfreude. Daher sollte man seinen Kunden nicht all zu lang auf seine Lieferung warten lassen. Sobald man das Paket an den Versanddienst gegeben hat, informiert man mit einer E-Mail über den Status und übermittelt idealerweise direkt eine Trackingnummer mit.
Auftrag abgeschlossen, ausgeliefert, abgehakt? Um eine bestmögliche Kundenerfahrung zu bieten, sollte man auch als Unternehmen bei der Lieferung “dabei” sein: Mit einem persönlichen Gruß, einer gebrandeten Versandverpackung oder eventuell einer Gratiszugabe schafft man ein kleines “Vor-Ort-Gefühl” im Moment des Auspackens. Noch mehr Inspiration zum Thema Unboxing gefällig?
Step 5: Marketing
Last but not least: Man sollte sein gesamtes Instrumentarium dazu nutzen, um seine Kunden über die Online-Möglichkeiten zu informieren. Das kann ein Plakat im Schaufenster, ein Beitrag in den sozialen Medien oder eine Mail an einen vorhandenen Kundenkreis sein. Im Bereich der Eigenwerbung hat man schier unendliche Möglichkeiten. Je nachdem, wieviel Zeit und finanzielle Ressourcen man einsetzen möchte, kann man seinen Onlineshop nicht nur während einer “Übergangszeit” fest am Markt positionieren. Mit Rabattaktionen, Partnerprogrammen, Suchmaschinenoptimierung und auch Auswertung seiner Kundendaten kann man, mit etwas Einsatz, schon bald einen gut laufenden Onlineshop haben, der einem zusätzliche Absätze generieren kann.
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Quellen:
https://www.sellbrite.com/blog/create-a-successful-online-store/
https://www.wpbeginner.com/wp-tutorials/how-to-start-an-online-store/
https://blog.boldcommerce.com/how-to-start-an-online-store
https://t3n.de/news/onlineshop-wordpress-woocommerce-822169/
https://www.webshop-anbieter.de/shopsysteme-vergleich/
https://www.websitetooltester.com/homepage-baukasten-test/
https://www.jimdo.com/de/website/anleitung/
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